Schokolade, Sackmesser, Berge, Uhren: Begriffe zur Schweiz und damit verbundene Vorurteile sind rasch gefunden. Doch was trifft wirklich zu?
Bald ist es soweit. Am Bundesfeiertag, am 1. August, feiert die Schweiz den Rütlischwur, die Gründung der Schweiz. Der Nationalfeiertag der Schweiz wird gross gefeiert – mit Feuerwerk, Umzügen, Musik, feinem Essen und Getränken, sowie viel guter Laune. Zur Feier des Tages haben wir die typischen Schweiz-Klischees ausgesucht: Schokolade, Sackmesser, Berge, Uhren und noch mehr.
1. Käse
2. Fondue
Apropos Käse: Zwar verbindet alle Welt das Käsefondue mit der Schweiz. Doch es könnte ebenso gut in Frankreich erfunden worden sein. Zumindest erheben die Savoyer ebenfalls den Anspruch auf die Erfindung des Fondues. Klar ist: Zum Nationalgericht wurde es in den 1950er-Jahren mit der Aufnahme in die Armeekochbücher. Seit 1955 gibt es Fondue auch als Fertigprodukt.
3 Berge
Je nachdem, was man als Berg definiert, fällt die Antwort unterschiedlich aus. Im Gipfelverzeichnis sind 8874 Gipfel aufgeführt. Fakt ist: Die Alpen nehmen mit einem Anteil von etwa 58 Prozent der Gesamtfläche den grössten Teil des Staatsgebiets ein, beherbergen aber nur 11 Prozent der Bevölkerung. Allein im Kanton Graubünden gibt es über 1200 Zweitausender. Und 48 Gipfel sind über 4000 Meter hoch.
4. Schokolade
Bei der Schokolade macht uns so schnell keiner was vor. Wir stellen nicht nur die vielleicht beste Schoggi der Welt her, sondern verputzen mit rund 8,8 Kilogramm pro Kopf und Jahr mit Abstand am meisten Schokolade.
5. Sackmesser
1891 hat der Schwyzer Karl Elsener das bekannte Schweizer Sackmesser erfunden. Daraus entstand Victorinox. Nach wie vor gilt das «Offiziersmesser», wie es offiziell heisst, als zuverlässiges und weltweit am meisten verkaufte Taschenmesser.
6.Kühe
Wer über unser Land schimpft, bemüht gerne den Begriff Kuhschweizer. Aber auch wenn die Kühe gerne Postkarten zieren und in manch einem indischen Liebesfilm als Kulisse herhalten müssen: Bei der Anzahl Kühe auf 1000 Einwohner liegt die Schweiz mit 203 Tieren nur auf Rang 71.
7. Jodeln
Jodeln ist typisch schweizerisch! Dieses Klischee stimmt – zum Teil. Die Schweiz sei eines der Ursprungsländer des Jodelns, stellt der Musikhistoriker Dr. Christoph Wagner in seinem Buch «Jodelmania» fest. Jodeln wurde im östlichen Alpenraum erstmals im 17. Jahrhundert dokumentiert. Populär wurde es Anfang des 19. Jahrhunderts, als bekannte Sänger aus dem Alpenraum das Jodeln in europäische Metropolen brachten. Vor allem durch Tiroler Sängergruppen wurde diese Gesangsform bekannt. Dennoch sind Jodeln und Schweiz stark miteinander verbunden. Das zeigen auch die äusserst beliebten Jodlerfeste. Allein im Eidgenössischen Jodlerverband sind 20’000 Mitglieder aktiv.
8. Uhren
Wir sind Uhren-Weltmeister – bezogen auf den Wert der exportierten Uhren. Auch im Bereich der Luxusuhren macht uns niemand etwas vor: Mehr als 95 Prozent aller Uhren mit einem Verkaufspreis von über 1000 Franken werden hier hergestellt. Der geschätzte Umsatz dafür liegt bei 50 Milliarden Franken. Gerade bei Zeitmessern steht «Made in Switzerland» nach wie vor für Präzision, Zuverlässigkeit und Qualität. Insgesamt fertigen Schweizer Uhrmacher jährlich rund 20 Millionen Uhren. Noch mehr Uhren stellt aber mittlerweile jemand anderes her: Der Techkonzern Apple verkaufte allein 2019 rund 30 Millionen Stück seiner Smartwatch. Und bei den günstigen Uhren dominiert China den Markt.
9. Pünktlichkeit
Ja, Schweizer sind pünktlich. Punkt. Denn das ist schliesslich die Höflichkeit der Könige. Der Spruch wiederum geht auf den französischen König Ludwig XVIII. aus dem Jahr 1820 zurück. Und darum ist es normal, dass man sich hierzulande aufregt, wenn etwa der Zug oder Bus nicht pünktlich sind. Die berühmte Pause des Sekundenzeigers an der Bahnhofsuhr des Schweizer Ingenieurs Hans Hilfiker unterstreicht diese Pünktlichkeit. Er sagte zu dem roten, einer Stationskelle nachempfundenen Sekundenzeiger: «Dieser erleichtert die pünktliche Zugsabfertigung.» Damit nimmt man es in der Schweiz eben sehr genau!
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